Rückblick auf die erste Uni-Besetzung von Erde Brennt Salzburg
Veröffentlicht am 12. April 2023
Lesedauer: Maximal 3 ½ Minuten
Dieser kurze Text, der schon vor Monaten hätte erscheinen können oder sollen, gibt Antworten auf die im November gestellten Fragen[i]. Im Mai könnten auch in Salzburg erneut Besetzungen stattfinden.
Mobilisierung: Wie viele Menschen waren dabei?
Wie schon selbst in der Uni:Press angemerkt[ii], waren, für mich und andere, überraschend viele dabei. Meiner Schätzung nach waren über den Zeitraum verteilt wahrscheinlich mehr als hundert Leute in irgendeiner Weise involviert. Mit den vielen Besucher:innen, die öfters mal vorbei schauten oder eben bei der großen Podiumsdiskussion den Raum füllten, könnten es noch deutlich mehr gewesen sein.
Ich habe mich vor der Aktion gefragt, ob auch viele andere, etwa Leute von außerhalb der Uni, sich beteiligen würden. Das geschah, aus meiner Sicht, vor allem durch externe Vortragende. Nicht-studierende Jugendliche wären mir, bis auf wenige konkrete Fälle, nicht aufgefallen. Einer davon äußerte heftige Kritik am Auftritt der Bewegungsorga, wie ich im Liveblog[iii], am Freitag um 00:54 Uhr, aufgezeichnet habe.
Zur Frage der Langatmigkeit der Aktion:
Es bewahrheitete sich, dass durch die starke Mobilisierung auch lange durchgehalten wurde – beinahe ein ganzer Monat lang, der mit einem, aus Sicht der Bewegungsorga, Erfolg endete. Im Uni:Press-Interview [iv]wurde aber auch darüber geredet, dass es für wenige, die wirklich viel gemacht haben, äußerst anstrengend wurde.
Über Repression:
Es gab de-facto keine, mir bekannte, Form der Repression. Der Rektor hat mir persönlich auch nach der Podiumsdiskussion nochmal versichert, dass es keine Räumung geben wird.
Bei den bevorstehenden Aktionen, sollte sich die Gruppe in Salzburg wirklich beteiligen und erneut die gleiche Aktionsform, die Besetzung von Räumlichkeiten, anwenden, könnte die Reaktion der Uni vielleicht anders ausfallen. Die Strategie des Appeasements ist jedenfalls beim ersten Mal geglückt – auch weil die Forderungen das leicht ermöglicht haben, sich die Bewegung schnell mit quasi-Gremienarbeit beschäftigte und in Verhandlungen schicken ließ.
Bei breiteren, abstrakten Forderungen und in Hinblick auf den baldigen Wechsel des Rektorats, könnte weniger Verständnis entgegengebracht werden.
Mein Ziel ist es, weiter darüber zu berichten – hier womöglich wieder mit längerer Verspätung oder zumindest in der nächsten Ausgabe der Uni:Press.
[i] https://pidner.blog/2022/11/14/text86/
[ii] https://unipress.oeh-salzburg.at/bericht-ueber-die-erste-erde-brennt-uni-besetzung/
[iii] https://pidner.blog/2022/11/16/liveblog/#freitag-18-november
[iv] https://unipress.oeh-salzburg.at/interview-mit-erde-brennt-aktivistin-die-besetzung-als-anfang/